Sonifikation

3 Schalldiagnostische Verfahren

Im Bereich der Medizin wurden die Fähigkeiten des Gehörs zum ersten Mal systematisch herangezogen, als Joseph Leopold von Auenbrugger 1761 die Perkussion als diagnostische Methode entwickelte. Hierbei klopft der Arzt mit seinen Fingern auf die Hautoberfläche und schließt aus der Eigenresonanz des Körperteils auf die Beschaffenheit der darunterliegenden Organe. 1819 entwickelte der französische Arzt René Laënnec das Untersuchungsverfahren der Auskultation, wobei er zunächst ein zusammengerolltes Blatt Papier, später hölzerne Instrumente verwendete, die er selbst als Stethoskop bezeichnete.[7] Joseph Skoda setzte Laënnecs Arbeit an einer Differenzierung der unterschiedlichen Geräuschqualitäten fort und entwickelte ein grundlegendes und bis heute gültiges System der Schallphänomene.[8] Bei beiden schalldiagnostischen Verfahren geht es um eine ganz konkrete vielschichtige Hörerfahrung, deren Interpretation erst erlernt werden muss.

Von lat. auscultare – eifrig zuhören, horchen.  
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Zeitrahmen:1700 – 1900
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