Musikvideo

5 Visuelle Jukebox 2: Musikfilme und Promo-Filme für das Fernsehen

Mit den Soundies waren die grundsätzlichen Möglichkeiten der visuellen Umsetzung von Musik im Rahmen eines (Kurz-)Films weitestgehend erarbeitet. Als 1960 noch die aus Frankreich stammenden, auf den Namen Scopitones (von Scope a tone = zeige einen Ton/Klang) getauften, Visual Juke Boxes entwickelt wurden, trat als Gestaltungsmittel noch die Farbe hinzu. Bereits die Beatles nutzten ab Mitte der 1960er Jahre Musikkurzfilme, die, von der Präsentation im Rahmen solcher Jukeboxes unabhängig, zu Promotion-Zwecken im Fernsehen gesendet wurden.

Exemplarisch dafür sind die 1967 zu der Doppel-A-Single mit Strawberry Fields und Penny Lane von Peter Goldman gedrehten Kurzfilme. Im selben Jahr entstand der von den Beatles selbst inszenierte 50-minütige Musikfilm Magical Mystery Tour (UK 1967, R: Bernard Knowles und The Beatles), der von einer psychedelischen Busreise handelt. Außerdem spielten die Beatles die Hauptrolle in einer Reihe von Kinofilmen wie A Hard Day’s Night (UK 1964) und Help! (UK 1965), beide unter der Regie von Richard Lester, sowie im Animationsfilm Yellow Submarine (UK 1968) von George Dunning.

Hinter den Musik-Filmen der Beatles hatte auch ihr Entschluss gestanden, keine aufwändigen Tourneen mehr organisieren zu müssen und Live-Auftritte zu ersetzen – ein Konzept, das in den 1970er Jahren auch von anderen Musikern (ABBA, Waterloo, 1974, von Lasse Hallström oder Queen, Bohemian Rhapsody, 1975, von Bruce Gowers) aufgegriffen wurde. Gezeigt wurden die Promo-Filme beispielsweise bei Musikshows wie der 1964 in Großbritannien von der BBC ins Leben gerufenen und äußerst populären Sendung Top of the Pops.

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