Small Fish

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Small Fish (1999) von Masaki Fujihata, Kiyoshi Furukawa, Wolfgang Münch
© Masaki Fujihata, Kiyoshi Furukawa and Wolfgang Münch, courtesy the artists

Small Fish wird als interaktive CD-ROM mit fünfzehn verschiedenen Programmen zur Aktivierung und Manipulation von audiovisuellen Kompositionen angeboten. Fast alle arbeiten nach dem Grundprinzip, dass sich ein oder mehrere Effektoren, meist in Form einfacher Punkte, über die Bildfläche bewegen und bei einem Zusammentreffen miteinander, mit tönenden Elementen oder mit den Feldbegrenzungen Töne erzeugen und ihre Richtung ändern.[1] Die tönenden grafischen Elemente und/oder die Effektoren können mithilfe der Maus bewegt werden, um musikalische Sequenzen zu beeinflussen. Dabei erzeugt ein Zusammentreffen oder Abprallen der Effektoren in verschiedenen Winkeln eine lebhafte Dynamik, die an kommerzielle Flipperautomaten (Pinballs) erinnert. Stilistisch referenzieren viele der Programme auf die abstrakte Malerei der klassischen Avantgarde, etwa von Wassily Kandinsky, Henri Matisse oder Joan Miró, wobei das Spektrum von abstrahierend verspielt bis zu abstrakt geometrisch reicht. Die Sounds sind synthetisch erzeugte Imitationen klassischer Instrumentenklangfarben, die sich vornehmlich an Klavierklängen, aber auch an Schlag- und Blasinstrumenten orientieren. Der Zusammenhang zwischen der visuellen Gestaltung der Elemente und ihren klanglichen Entsprechungen ist dabei jedoch eher auf einer symbolischen, assoziativen Ebene zu sehen. Wolfgang Münch betont die objektorientierte Programmierung der Software: Sie besteht aus zahlreichen kleinen Code-Objekten, die untereinander kommunizieren, Informationen austauschen und immer neue Verbindungen aufbauen.[2] Er macht auch deutlich, dass die Steuerung durch Benutzer in dieser Anwendung nur eine der möglichen Interaktionsarten ist: Im Zweifel interagiert das System mit sich selbst.[3]


Lediglich drei Arbeiten folgen nicht diesem Grundprinzip: Bei planets kann eine Kreisbewegung von Formen beeinflusst werden, bei parrot setzt der Kursor tönende Punkte, die zeitversetzt von einem weiteren Tonobjekt nachgespielt werden und bei der namensgebenden Arbeit small fish folgen die tönenden Elemente dem Cursor.