Revolution 909

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Still aus Roman Coppolas Video für Revolution 909 (1998) von Daft Punk © Virgin 1999 (DVD)

In einer amerikanischen Großstadt sprengt eine Polizeistreife eine Rave-Party von Jugendlichen, deren Klänge mit dem Instrumentalstück von Daft Punk verschwimmen. Der neugierige Blick eines dabei festgehaltenen Mädchens fällt auf einen roten Fleck, den einer der Polizisten auf seinem Hemd trägt – und damit fährt der Clip zeitlich zur Herkunft dieses Flecks zurück, der von einer Pasta-Mahlzeit entstammt, die der Polizist unmittelbar vor dem Einsatz zu sich genommen hat. Zurückgegangen wird jedoch nicht nur bis dorthin, sondern – im Stil eines Dokumentarfilms bzw. einer auf das Wesentliche eingedampften Kochsendung – bis zur Vorgeschichte: Von dem Moment, an dem eine Tomate heranwächst und geerntet wird, bis zu jenem Augenblick, an dem sie als Zutat eines (auch per Untertitel mitgeteilten) italienischen Soßenrezeptes dient. Der Polizist, durch den anscheinend diese Zeitreise provozierenden Blick der jungen Frau abgelenkt, gibt ihr so versehentlich die Gelegenheit zu fliehen. Dank des differenzierten Einsatzes der Musik (als Lautkulisse der rahmenden Eingangs- und Ausgangsszenen bis hin zur Unterlegung der Ernte- und Kochsequenzen) spielt der Clip mit den gängigen Erwartungen an ein (narratives) Musikvideo und teilt zugleich anhand geschickter Perspektiv- und Gattungswechsel in äußerster Verknappung ironisch etwas über die Protagonisten, ihre Herkunftswelten und die mit ihnen verbundenen Autoritäten mit: Die Mutter des Polizisten, die akkurat klare Anweisungen für ein Pasta-Rezept erteilt, der Polizist, der die Rave-Party sprengt, dann aber durch den Soßenfleck auf seinem Hemd abgelenkt wird und das Mädchen, das sich dem Zugriff der Polizei entziehen kann.



 

Werkdetails
  • Originaltitel: Revolution 909
  • Datum: 1998
  • Genre: Musikvideo

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