Carriage Discreteness

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Still aus Carriage Discreteness (1966) von Yvonne Rainer
Produktion: Billy Klüver, Kamera: Alfons Schilling u.a., Schnitt: Daniel Langlois foundation for Art, Science, and Technology (2006)
© E.A.T. - Experiments in Art and Technology, courtesy FDL

Carriage discreteness, Yvonne Rainers Beitrag für die 1966 in der 69th Regiment Armory gezeigte und von Experiments in Art and Technology (E.A.T.) organisierte Veranstaltungsserie 9 Evenings: Theatre and Engineering, sind ein Beispiel für die Korrespondenzen von Notationssystemen und choreografischen Scores.

Grob unterteilt bestand Carriage Discreteness aus zwei Systemen: Zum einen wurden die beteiligten TänzerInnen mit Walkie-Talkie-Geräten ausgestattet, die sie an ihren Handgelenken trugen und über die sie Anweisungen erhielten. Aus einer pre-determined list of possibilities wurden mehr oder weniger spontan die von den Performer/innen auszuführenden Bewegungstypen und -abfolgen ausgewählt. Parallel hierzu wurde eine Medien-Choreografie von einem TEEM-System (Theatre Electronic Environmental Module System) elektronisch gesteuert, hier insbesondere von einer Program Drum, welche als Set von Relais zu bestimmten Zeitpunkten Events auslöste. Diese Medien-Choreografie bestand aus einer Kompilation von movie fragments, slide projections, light changes, TV-monitored close-ups of details in the dancer-proper, tape recorded monologues and dialogues, and various photo-chemical phenomena, several involving ultra-violet light.[1]

Das Typoskript, das sich in Rainers Work – einer Dokumentation ihrer Scores – befindet, beschreibt die Konstruktion des Stückes:

A TAPE RECORDED CONVERSATION; AND AUTOMATED MOVEMENT OF A BALLOON, PLEXIGLASS GLOBE, LUCITE ROD (ILLUMINATED), BLACK-LIT MATERIAL, GARBAGE PAIL, TIN CAN, COLLAPSIBLE WOOD PARTITION; AND CUED MOVEMENT OF A MAN IN SWING AND 4 PEOPLE IN THE AUDIENCE, 2 OF THEM MAKING SOUNDS THROUGH BULL HORNS. [2]

Carriage Discreteness beruhte demnach auf einer Kombination aus Mensch und Maschine, die wesentliche Parameter jener künstlerischen Praxis enthielt, wie sie aus John Cages Zufallskompositionen hervorging. Cage habe, wie Rainer schreibt, mit den Mitgliedern des Judson Dance Theaters viel Zeit verbracht, um ihnen jene Chance Scores zu erläutern, die er für Fontana Mix und andere Stücke verwendet hatte.[3]