The Exploding Plastic Inevitable (EPI) war eine von Andy Warhol inszenierte Multimedia-Performance. Dafür setzte der Künstler mehrere Projektoren ein, die seine Filme zeigten (z. B. Harlot, Blow Job, Empire oder Sleep), Stroboskope und verschiedene andere Lichtquellen sowie TänzerInnen; begleitet wurde das Ganze von Livemusik von Velvet Underground and Nico und von aufgezeichneter Popmusik.
Warhol hatte zwar schon vorher mit der Vorführung seiner Filme zu Musikbegleitung experimentiert, EPI aber aus einem Filmscreening und einem Velvet-Underground-Auftritt entwickelt, die er für eine Tagung der Society for Clinical Psychiatry in New York im Januar 1966 organisiert hatte. Die ersten öffentlichen Performances von Andy Warhol’s New Disco-Flicka-Theque – dies die Bezeichnung, die in der Werbung verwendet wurde – fanden ab April 1966 im Club Dom im East Village statt; dazu kamen noch im selben Frühjahr weitere Auftritte im Trip in Los Angeles, einem Club, der vom Sheriff am dritten Tag geschlossen wurde, und im Fillmore Auditorium in San Francisco, wo sie auf wenig Gegenliebe stießen. Das Ensemble ging anschließend im Herbst des Jahres auf große Tournee durch die Vereinigten Staaten und Kanada.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Lightshows dieser Zeit, in denen kommunale Harmonie, kosmisches Bewusstsein und andere gegenkulturelle Werte hochgehalten wurden, war EPI aggressiv, auf Konfrontation aus und zielte bewusst auf Verstörung des Publikums. Die oft misstönenden, sehr lauten, stark dissonanten Improvisationen von Velvet Underground und Warhols unbarmherzig nackten Filme fanden eine Entsprechung in den Peitschen und anderen sadomasochistischen Motiven der TänzerInnen.
Ronald Nameth hat für seinen gleichnamigen Film The Exploding Plastic Inevitable (US 1966) mehrere Performances in Chicago aus dem Jahr 1966 aufgezeichnet; und auch in Jonas Mekas’ Film Walden (US 1969) taucht das EPI auf.